Die älteste Feuerwehr der Gemeinde Lesachtal feierte ihr Jubiläum mit der Segnung einer neuen Tragkraftspritze. In diesem Rahmen fand auch das 2. St. Lorenzner Heimattreffen statt. Als Überraschung gab es einen eigenen Feuerwehrmarsch und eine Vorführung Jugendfeuerwehr.
Abwechslungsreiches Programm
Die beiden Organisatoren Feuerwehrkommandant OBI Gerd Guggenberger und Dorfgemeinschaftsobmann Gerald Kubin hatten alles unternommen, um das dreitägige Programm zur Zufriedenheit aller Besucher recht abwechslungsreich zu gestalten: Heimatabend mit den örtlichen Vereinen, eine Wanderung nach Frohn, Totengedenken und Unterhaltung am Abend. Der Festgottesdienst mit Festakt fand am Sonntag statt und dies alles bei herrlichem Wetter, ja „Kaiserwetter“, wie es LH-Stv. Dr. Peter Kaiser in seiner Festansprache bezeichnete.
Die Ehrengäste
Würdiger Festgottesdienst
Pater Bernhard aus Maria Luggau feierte den Festgottesdienst mit einer großen Anzahl von Festbesuchern im Freien vor der Hauptschule Lesachtal. Die Jugendgruppe der FF St. Lorenzen versah erstmals in Uniform ihren Ministrantendienst. Gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Kirchenchor St. Lorenzen unter Leitung von Michael Lexer und der Lesachtaler Bauernkapelle St. Lorenzen unter Kapellmeister Gerald Kubin.
Kirchenchor St. Lorenzen
Zahlreiche Ehrengäste und Abordnungen
Der Kdt. Gerd Guggenberger konnte als Ehrengäste unter anderen LH-Stv. Dr. Peter Kaiser, Abg. z. NR Gabriel Obernosterer, LAbg. Ing. Helmut Haas, Bezirkshauptmann Dr. Heinz Pansi, Bgm. Franz Guggenberger, die beiden Vizebgm. Hans Windbichler und Gerald Kubin, den Gemeindevorstand und Gemeinderat, den Bürgermeister der Nachbargemeinde Untertilliach Robert Mössler, Bezirkspolizeikommandant Major Werner Mayer, den Obmann vom LRC-Lienz Franz Theurl mit Abordnung, die Feuerwehrfahrzeug- und Fahnenpatinnen Josefa Wilhelmer, Karin Wurzer, Sigrid Duracher, Gabi Niescher, Christina Strasser u. Maria Guggenberger, von Seiten der Feuerwehr AFK Günther Zebedin, GFK Martin Guggenberger, den ehemaligen Bezirksmaschinenmeister Erwin Obersteiner, sowie die Abordnungen aus Untertilliach, Maria Luggau, Liesing, Birnbaum, St. Jakob, Kirchbach und Hermagor begrüßen.
Festakt
Festansprachen
Der Kommandant konnte in seiner Ansprache darauf hinweisen, dass es laut Chronik im Laufe der 100 Jahre des Bestandes immer drei wichtige Säulen in der Feuerwehr – Technischer Fortschritt., Aus- und Weiterbildung der Wehrmänner und die Kameradschaft – gab und gibt. So kann man auch stolz sein, dass eine neue Tragkraftspritze des Typs Fox III gesegnet werden konnte. Entsprechende Geräte, Wissen und Können sind wichtig, um für Einsätze in Zukunft gerüstet zu sein. Dass dies so ist, betonte auch Bgm. Franz Guggenberger. Er ist stolz auf die Lorenzner Feuerwehr, der er auch aktiv angehört, und seine Feuerwehren der Gemeinde. Durch die Anwesenheit so vieler Gäste und Ehrengäste komme jener Stellenwert zu Tage, der der jubilierenden Feuerwehr gebührt. Eigeninitiative und gemeinschaftliches Pflichtbewusstsein sollen den Weg säumen, den wir in Zukunft gehen wollen. Der Bürgermeister dankte allen, die mitgetragen haben an der Festgestaltung der Feierlichkeiten, auch für die St. Lorenzener, die in diesen Tagen ihre Heimat besucht haben.
Bezirkshauptmann Dr. Heinz Pansi betonte, dass schon vor 100 Jahren in St. Lorenzen die Schaffung einer gewissen Sicherheit durch die Gründung der Feuerwehr erfolgte. Die Feuerwehr gilt als Garant der Sicherheit und ist die tragende Kraft des Gemeinschaftslebens. Er wünscht, dass es auch in Zukunft keine Zentralisierung der Feuerwehren geben soll und die Schlagkraft der Feuerwehr dezentral erhalten bleibt.
Der Lesachtaler Nationalratsabgeordnete Gabriel Obernosterer wünscht, dass das Jubiläum ein Anlass sein soll zum Nachdenken über die Wertigkeit der Feuerwehren. Die Tätigkeiten sind keine Selbstverständlichkeit. Die Feuerwehr hat auch die Funktion der Jugendarbeit und der Kameradschaft, die gelebt wird.
Landtagsabgeordneter Ing. Haas überbrachte auch Grußworte und betonte die Wichtigkeit und Bedeutung der Feuerwehren.
AFK Zebedin überbrachte die Grußworte und Gratulation des Bezirkskommandos und betonte, das alle Hilfeleistungen der Feuerwehren rund um die Uhr auf freiwilliger Basis erfolgen.
Der ehemalige Wehrführer Willi Tams überbrachte Grußworte der Partnerfeuerwehr Busdorf aus dem hohen Norden Deutschlands und sprach an die Lorenzner Feuerwehr die Einladung zu ihrem Jubiläum „125 Jahre FF-Busdorf“ im September 2011 aus.
Festredner LH-Stv. Dr. Peter Kaiser, der sich auch persönlich über das „Kaiserwetter“ freute, erklärte, dass die Tätigkeit der Feuerwehren breiter, vielfältiger und verantwortungsvoller geworden sind. Es gibt die unverzichtbare Bindung zu Menschen, die Dienst am Nächsten versehen. Er dankte für die unschätzbare Leistung der in den 100 Jahren geleisteten Einsatzbereitschaft. Man muss auf den Nachwuchs, der beim Altar steht, stolz sein und dass die Feuerwehr jungen Menschen das Vertrauen vermitteln kann.
Nach den Grußworten und Ansprachen gab es dann folgende Ehrungen:
Das goldene Maschinistenleistungsabzeichen erhielt Josef Wilhelmer, vlg. Gruber, für 30-jährige Maschinistentätigkeit in der Feuerwehr.
Die Medaille für 50-jährige Tätigkeit im Feuerwehr- und Rettungswesen erhielten: Gottfried Lexer, Franz Kircher, Benno Unterluggauer, Walter Kubin, Eduard Lexer und Franz Oberguggenberger. Eine besondere Ehrung gab es für Walter Kubin, der für seine 28-jährige Tätigkeit als Kommandant der Feuerwehr St. Lorenzen durch Überreichung einer Urkunde zum Ehrenkommandanten ernannt wurde.
Fahnenpatin Maria Guggenberger brachte noch eine Skizzierung der Abläufe und Anschaffungen in den 100 Jahren der FF St. Lorenzen und gab die Überraschung bekannt, dass all dies auf den Punkt gebracht und in Musiknoten erfasst wurde: In dem von Kapellmeister Gerald Kubin komponierten Marsch „Flamma in corde“ („Feuer im Herzen“) dessen Uraufführung dann stattfand.
Die geehrten Feuerwehrkameraden
Feuerwehrmarsch und Festumzug
Nach der Uraufführung widmete und überreichte Gerald Kubin den Marsch seinem Freund, Kommandant Gerd Guggenberger und seinem Kameradschaftsführer Johann Wilhelmer, mit den Worten: „Feuer im Herzen war der Grundstein vor 100 Jahren, Feuer im Herzen soll der Grundstein für die nächsten 100 Jahre sein“. Der Kommandant und die Kameraden der FF St. Lorenzen sind nun stolz auf ihren eigenen Marsch.
Nach dem Frühschoppenkonzert der Les. Bauernkapelle St. Lorenzen, gab es dann einen Festumzug: „Freiwillige Feuerwehr von 1910 bis 2010“. Kameradschaftsführer Johann Wilhelmer, der wohl die Hauptlast der Organisation und Einteilung trug, hatte keine Mühe gescheut und dafür gesorgt, dass alle vorhandenen alten und neuen Geräte hergerichtet wurden und am Festzug teilnahmen. Pferde zogen die alten Wägen und Anna Oberluggauer, vlg. Häusler, mit ihrer Familie hatte den Wagen mit der neuen Tragkraftspritze eindrucksvoll und in mühevoller Arbeit geschmückt – mit dem Wappen der Feuerwehr und der Gemeinde Lesachtal. Für das Pferdegespann dazu hatte sich Sohn Anton Oberluggauer zur Verfügung gestellt. Die Musikkapellen St. Lorenzen und Maria Luggau begleiteten den Festzug musikalisch durch den Ort, vorbei an den Ehrengästen, unter denen nun auch der Feuerwehrkurat Dechant Leszek Zagorowski aus Liesing war.
Übergabe des Marsches "Feuer im Herzen"
Neue Jugendgruppe überraschte
Eine weitere Überraschung und einen Höhepunkt des Festes gab es im Anschluss durch den Auftritt der Jugendgruppe der FF St. Lorenzen mit der Vorführung eines Leistungsbewerbes. Für diese Überraschung sorgte Ehrenkommandant Walter Kubin, der diese Jugendgruppe in viel Kleinarbeit, mit Hilfe von Manfred Lugger (Kommandant der FF St. Jakob) und Kommandant Gerd Guggenberger, eingeschult hat. Kubin sorgte auch dafür, dass die Kleinen mit einer entsprechenden Uniform eingekleidet wurden. In dieser Gruppe befinden sich auch Mädchen und somit die ersten Feuerwehrfrauen des Lesachtales. Die Jugendgruppe besteht aus Marco Seiwald, Lena Seiwald, Manuel Kubin, Sara Lexer und Jasmin Lexer , Markus Hackl, David Wilhelmer, Christopher Letter, Mario Unterüberbacher. Somit hat ein neuer Abschnitt mit Feuerwehrfrauen im Lesachtal begonnen. Die Gruppe erntete für ihre Aufführung viel Applaus.
Die Jugendfeuerwehr St. Lorenzen/Les.
Festschrift und Abendkonzert
Kommandant Guggenberger hat sich auch noch die große Mühe gemacht, die Festschrift vom Jahre 1990 bis 2010 zu ergänzen und eine neue, wunderschöne und vom Inhalt sehr interessante Festschrift zusammen zu stellen. Diese wurde an den Festtagen zum Verkauf angeboten. Die Festschrift gilt auch als Erinnerung an all die Geschehnisse in den 100 Jahren in guten und schlechten Zeiten der Feuerwehr St. Lorenzen. Den Abschluss des Festes bildete ein wunderschönes Konzert der Trachtenkapelle Maria Luggau unter der Leitung von Kapellmeister Josef Salcher.
Unfall überschattete Jubiläum
Überschattet wurde das Fest durch einen schweren Unfall von Feuerwehrmann Daniel Resetschnig, der als Helfer bei der Abendveranstaltung bis zum Saubermachen des Zeltes in den frühen Morgenstunden tätig war. Er wurde nach einem unerklärlichen Absturz im Bereich des Hauseinganges neben dem Feuerwehrhaus vor Beginn des Festes von Helfern der Veranstaltung schwer verletzt aufgefunden und musste mit dem Hubschrauber in das LKH Klagenfurt geflogen werden. Dadurch war die Festtagstimmung ziemlich gedrückt. Gott sei Dank haben sich die Verletzungen als nicht ganz so schwer erwiesen und Daniel ist wieder langsam am Weg der Besserung. Viele Schutzengel und der Hl. Florian haben wohl Schlimmeres verhindert.
Das Bilderalbum findet ihr unter Diverse/Bilderalben oder direkt >>>hier<<<.
Text: FF St. Lorenzen/Lesachtal – EOBI Walter Kubin
Fotos: FF St. Lorenzen/Lesachtal