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Eine der modernsten Drehleitern Österreichs steht in Hermagor

Eine der modernsten Drehleitern Österreichs steht in Hermagor

Die neue Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Hermagor hat am Samstag, dem 29. April 2017, am Hauptplatz in Hermagor den kirchlichen Segen erhalten und wurde offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Die alte Drehleiter der Feuerwehr Hermagor stand bereits 32 Jahre im Dienste der Bevölkerung von Hermagor. Auf Grund des Alters und der enormen anfallenden Sanierungskosten wurde beschlossen, eine neue Drehleiter anzuschaffen. Die Ausschreibung erfolgte im Jahr 2016 durch den Kärntner Landesfeuerwehrverband. Hier ging die Firma Magirus Lohr GmbH als Bestbieter hervor.


Die neue und die alte Drehleiter der FF Hermagor

„Die Anschaffungskosten belaufen sich auf rund € 650.000,-. Nur als IKZ Projekt war es möglich, diese neue Drehleiter zu finanzieren. Es ist erfreulich, dass sich alle Gemeinden des Bezirkes finanziell am Ankauf der Drehleiter beteiligen. Nur so war eine Neuanschaffung möglich – Ich darf mich nochmals bei allen Bürgermeistern, den Stadträten, Gemeindevorständen und den Gemeinderäten aller Gemeinden und dem Land Kärnten bedanken, ebenso ein herzliches Dankeschön an den Kärntner Landesfeuerwehrverband, der den Ankauf mit einer Förderung von 50% unterstützt“, so Siegfried Ronacher, Bürgermeister und Feuerwehrreferent der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See. Als sichtbaren Ausdruck, dass es sich bei dieser Drehleiter um ein Bezirksprojekt handelt, wurden an dem Fahrzeug die Wappen aller Gemeinden des Bezirkes angebracht.

Die Segnung wurde durch Landesfeuerwehrkurat Dechant Mag. Harald Truskaller und Pfarrerin Veronika Ambrosch im Beisein von zahlreichen Ehrengästen und Behördenvertretern, Abordnungen von vielen Feuerwehren aus dem Bezirk und darüber hinaus und weiteren Einsatzorganisationen (Rotes Kreuz, Polizei…) sowie der Bevölkerung aus Nah und Fern durchgeführt.

Als Ehrengäste konnte der Kommandant der FF Hermagor, Christof Rohr, unter anderen Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser, Landesfeuerwehrkommandant Ing. Rudolf Robin, Nationalratsabgeordneten Gabriel Obernosterer, Bezirkshauptmann Mag. Dr. Heinz Pansi, Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Zimmermann, Bgm. Siegfried Ronacher (Hermagor-Pressegger See) , Bgm. Walter Hartlieb (Kötschach-Mauthen), Vizebürgermeister Josef Zankl (Dellach/Gail), Bgm. Christian Müller (Gitschtal), Bgm. Hermann Jantschgi (Kirchbach), Vizebürgermeister Rene Rupnig (St. Stefan/Gailtal) , Stadtamtsleiter Bernhard Resch, Polizeiinspektionskommandant Chefinspektor Peter Allmaier, Bezirksrettungskommandant Thomas Schwilk, Christian Reisl, Geschäftsführer der Fa. Magirus-Lohr, und Johannes Schober, ebenfalls von der Fa. Magirus-Lohr sowie zahlreiche Stadt-, Gemeinderäte und Gemeindevorstände begrüßen.

Auch seitens der Freiwilligen Feuerwehr Hermagor gilt der Dank der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See unter Bürgermeister Siegfried Ronacher und den Gemeinden Lesachtal, Kötschach-Mauthen, Kirchbach, Dellach/Gail, Gitschtal und St. Stefan/Gailtal für die Finanzierung der neuen Drehleiter, wie auch dem Land Kärnten und dem Kärntner Landesfeuerwehrverband für die Förderung. Herzlichen Dank auch an BFK/GFK Herbert Zimmermann und LFK Ing. Rudolf Robin für die Unterstützung bei diesem Vorhaben. Ein wichtiger Aspekt ist sicherlich auch die Kommunikation und Zusammenarbeit mit der ausliefernden Firma. Hier ergeht ein herzliches Danke an Johannes Schober, Jürgen Renzhammer und vor allem Christian Reisl von der Firma Magirus Lohr. Die Freiwillige Feuerwehr Hermagor kann mit Stolz behaupten, dass eine der modernsten Drehleitern Österreichs nun in Hermagor stationiert ist und diese Drehleiter ein unerlässliches Arbeitsgerät für den gesamten Bezirk Hermagor darstellt.

Die neue Drehleiter der FF Hermagor

Bei der neuen Drehleiter handelt es sich um eine „Magirus M32L-AT“ auf Iveco Fahrgestell mit einer Einsatzhöhe von 32 Meter.

Magirus „M32L-AT“ Drehleiter (DLK 23-12) mit teleskopierbarem Gelenkteil

Fahrgestell:           Iveco FF160E2CA
Baujahr:                 2016
Motorleistung:         220 kW / 299 PS
Getriebe:                Automatisiertes Schaltgetriebe
Aufbau:                  Magirus
Arbeitshöhe:          32 m
Besatzung:             1:2 Mann

Technische Highlights:

Der fünfteilige Leitersatz mit aktiver Schwingungsdämpfung CS (Computer Stabilized) und zusätzlichem Teleskop-Gelenkteil ermöglicht eine variable Eindringtiefe bis max. 4,7 m und verfügt über das VARIO-Abstütz-Sicherheitssystem. Das Leitergetriebe mit automatischer Seitenregulierung ermöglicht bis zu 17,6 % Neigung. Die Magirus M32L-AT beeindruckt durch einfachste Sicherheitsbedienung mit Displayanzeigen und Computer-Überwachung. Eine Videoüberwachung der Abstützung sorgt ebenso für neue Sicherheitsaspekte. Die Beklebung der Obergurte des Leitersatzes wurde mit  leuchtgelber Folie durchgeführt.

Neu ist die bedienerfreundliche Funktion MDE (Magirus Direkt-Einstieg). Über den MDE-Bedienknopf an beiden Seiten des Fahrerhauses lässt sich der Korb automatisch auf die Soforteinstiegsposition vor dem Fahrerhaus absenken. Eine fest verlegte Steigleitung im ersten Leiterteil sorgt für enormen Zeitgewinn. Der Schlauch kann einfach vom Boden aus an die festverlegte Steigleitung angekuppelt werden. Beim Ausfahren der Leiter wird der Schlauch nach oben gezogen.

Integriert ist ein Sicherungsschalter für den Leitersatz, welcher zum sicheren Besteigen der Leiter beiträgt. Die im Leitersatz angebrachten LED-Anzeigeelemente informieren über den aktuellen Zustand der Sicherungsschaltung (rot – Besteigen verboten, grün – Sicherungsfunktion aktiv – Besteigen erlaubt). Die neue Drehleiter besitzt eine Memory Funktion (Wegeprofil wird gespeichert und kann wieder abgerufen werden), eine Rückholfunktion (Maschinist am Hauptbedienstand kann die Leiter gesichert über den Anfahrtsweg zurückholen) sowie eine Schachtrettungsfunktion (automatisches senkrechtes Steigen, um Personen / Dinge aus einem Schacht retten zu können).

Eine ebenso große Neuerung im Gegensatz zur bisherigen Drehleiter stellt der Rettungskorb dar. Musste der Korb (2-Personen-Korb) bei der alten Drehleiter noch händisch aufgesteckt werden, ist der Rettungskorb bei der neuen Drehleiter bereits fix montiert. Hier handelt es sich um einen 4-Personen-Rettungskorb RC400 (Grundfläche 1 m²) mit einer Nutzlast von 400 kg und einer vergrößerten Grundfläche für vier Personen. Zahlreiche LED Scheinwerfer sorgen für sicheres Arbeiten und auch eine Ausleuchtung von diversen Gegebenheiten.  Zusätzlich gibt es am Rettungskorb zwei Multifunktionssäulen, worauf diverse Zusatzgerätschaften aufgesteckt werden können. U.a. ist dies bei der FF Hermagor ein elektrischer Wasser-/Schaumwerfer (inkl. Schaumrohraufsatz) mit einer Leistung von 2.500 lt./Minute, eine Krankentragenlagerung, ein elektrischer Druckbelüfter oder eine Innenangriffseinrichtung. Eine enorme Erleichterung ist auch die fest verrohrte Wasserführung durch den Korbboden – wobei es hier auch einen fix verbauten C-Ausgang gibt bzw. der Rettungskorb mit Selbstschutzdüsen ausgestattet ist. Zur Sicherheit der Personen im Korb wurden zwei flexible Selbstsicherungen fix im Korb verbaut.

Mit dem Magirus-Safety Peak, einem Aufsteckbügel, kann bei der Personenrettung und Absturzsicherung nun bequem und sicher vom Korb aus gearbeitet werden. Dies ist ein einfach zu bedienender zusätzlicher Anschlagpunkt zur Sicherung und Rettung von bis zu zwei Personen. Es kann beispielsweise auch eine Schleifkorbtrage am Safety Peak eingehängt werden.

Ebenso ist eine Verkehrsleiteinrichtung am Heck des Fahrzeuges angebracht. Auch zwei Kameras zur Überwachung des Gelenkarmes sowie in der Korbfront sind verbaut. Eine LED-Zusatzbeleuchtung am Podiumskasten bietet den Kameraden zusätzliche Sicherheit.

Link:

Feuerwehr Hermagor

Text: FF Hermagor – LM Rene Pettauer
Fotos: FF Hermagor und MartinArts
© FF Hermagor / MartinArts (Nachtfotos) – Bei Quellenangabe Abdruck honorarfrei.

Florian Jost

Bezirksbeauftragter für Öffentlichkeitsarbeit