Premiere für die Feuerwehrjugend Hermagor: Zum ersten Mal in der Geschichte hat man sich für einen Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb qualifiziert. Dieser fand am 25. und 26. August in Wien statt.
Das letzte Augustwochenende steht alle zwei Jahre traditionell ganz im Zeichen der Feuerwehrjugendbewerbe auf Bundesebene. Insgesamt 52 Gruppen (50 Burschen- und Mädchengruppen sowie „gemischte Gruppen“ aus Österreich und zwei Gruppen aus Südtirol) qualifizierten sich bei den jeweiligen Landesbewerben für die Bundesbewerbe. Neben Geschwindigkeit, Geschicklichkeit und Ausdauer sind Teamfähigkeit sowie mentale Stärke für ein herausragendes Ergebnis ausschlaggebend.
Die Feuerwehrjugend (FWJ) Hermagor erkämpfte sich bei ihrer ersten Teilnahme an einem Bundesbewerb den ausgezeichneten 19. Platz (von 44 Mannschaften in der Wertung Buben- und gemischte Gruppe). Somit wurde das Ziel, einen Platz im guten Mittelfeld zu erreichen, erfüllt. Man kann mit Stolz behaupten, die 19. beste Mannschaft Österreichs zu sein.
Die Jugendgruppe der FWJ Hermagor setzte sich aus Magdalena Gucher, Benjamin Burgstaller, Christian Maier, Simon Nageler, Paul Schabus, Heidi Regittnig-Tillian, Simon Wassertheurer, Dominik Orzetek, Simon Wlk und Matthias Warmuth zusammen. Auch die Betreuer Dietmar Regittnig-Tillian, Patrick Pettauer, Rene Pettauer, Irmgard Hofer und Heinz Wernitznigg sind stolz auf die Leistung unserer Jugend. Auch eine starke Fangruppe – allen voran Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Zimmermann und Bezirksjugendbeauftragter Franz Pfaffenberger – reiste nach Wien an, um die Jugendlichen anzufeuern.
Die Feuerwehrjugend Hermagor bedankt sich nochmals recht herzlich bei allen Sponsoren für die Unterstützung, die eine Teilnahme an der Bundesmeisterschaft überhaupt erst ermöglicht hat. Ein herzliches Dankeschön an die Stadtgemeinde Hermagor – Pressegger See, die Bergbahnen Nassfeld-Pramollo AG, Madritschen Seilbahnen und Tourismus GmbH, Nassfeld LiftgesmbH & Co KG, Schotterwerk Jenul, Installationen Wiedenig, Lerchenhof Hermagor, Landtechnik Zankl, Camping Flaschberger und viele mehr.
Bewerbseröffnung
Zahlreiche Ehrengäste waren ins Stadion des FC Stadlau gekommen, um den Jugendlichen ihre Anerkennung und Respekt auszudrücken. Der just zu Beginn einsetzende Regen erforderte eine kurzfristige Änderung des geplanten Ablaufes: Anstatt des Einmarsches nahmen die Jugendlichen und Bewerter auf der Tribüne gemeinsam mit den angereisten Fans und Schlachtenbummlern Platz.
Staatssekretärin Magª. Karoline Edtstadler aus dem Bundesministerium für Inneres betonte in ihren Grußworten die große Bedeutung des Feuerwehrnachwuchses für die Sicherheit Österreichs und wünschte allen Jugendlichen erfolgreiche Wettbewerbe in der Bundeshauptstadt.
Auch der Abgeordnete zum Wiener Landtag und Vizepräsident der Helfer Wiens, Landesfeuerwehrrat Prof. Harald Kopietz, bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr und besonders für die wertvolle Jugendarbeit. Prof. Kopietz wurde im Laufe des Abends aufgrund seines langjährigen und hervorragenden Wirkens für das Feuerwehrwesen mit der Florianiplakette in Gold des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes geehrt.
Die Disziplinen
Die Feuerwehrhindernisübung und der 400m Staffellauf mit Hindernissen sind die zu bewältigenden Herausforderungen.
Bei der Hindernisübung gilt es für die neunköpfige Bewerbsgruppe fehlerfrei so schnell wie möglich mit einer Schlauchleitung einen Wassergraben und eine Hürde zu überspringen, durch einen Tunnel zu kriechen, über einen Balken zu balancieren, mit der Kübelspritze ein Ziel zu treffen und abschließend diverse Knoten richtig zu knüpfen bzw. Ausrüstungsgeräte richtig zuzuordnen.
Beim Staffellauf müssen die Gruppenmitglieder ein Strahlrohr weitergeben und dazwischen eine Leiterwand überklettern, einen zusammengerollten Schlauch korrekt ablegen, unter einem Lattengestell durchlaufen, eine Hürde überwinden, einen Feuerlöscher korrekt abstellen und schlussendlich das übergebene Strahlrohr mit einer Löschleitung zusammenkuppeln.
Schlussfeier am Rathausplatz
Der Marsch der 520 Jugendlichen, der Delegationsleiter und Bewerter vom Heldenplatz über den Ring zur feierlichen Siegerverkündung am Rathausplatz führte mit einer Löschbereitschaft der Berufsfeuerwehr Wien sowie mit Flughafenfeuerwehrfahrzeugen an den anwesenden Ehrengästen, allen voran Wiens Landeshauptmann und Bürgermeister Dr. Michael Ludwig und Landesrat Elmar Podgorschek aus Oberösterreich sowie an den Präsidialmitgliedern des ÖBFV, neben Feuerwehrpräsident Albert Kern die Vizepräsidenten und Landesfeuerwehrkommandanten, vorbei. Vor der herrlichen Kulisse des Wiener Sommerkinos, dessen Infrastruktur Dank der Stadt Wien Marketing für diese Feier genutzt werden konnte, und hunderten Schlachtenbummlern, wurden die Siegergruppen verkündet sowie die Urkunden und Preise überreicht.
„Urleiwandes“ Wien
Das Organisationsteam des Landesfeuerwehrverbandes Wien hat in jahrelanger Vorbereitung eine unvergessliche und einmalige Veranstaltung auf die Beine gestellt.
Neben dem Bewerb wurde auch ein umfangreiches Rahmenprogramm organisiert. So hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien mit den kostenlos zu nutzenden öffentlichen Verkehrsmitteln zu besuchen, zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Wiener Hilfs- und Einsatzorganisationen kennen zu lernen und am Ferienspiel der Stadt Wien teilzunehmen.
Das Stadion des FC Stadlau im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt stellte perfekte Bewerbsbedingungen zur Verfügung, die Wiener Linien unterstützten diese Veranstaltung mit einer Gratis-Öffi-Nutzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch die Stadt Wien unterstützte diese 22. Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerbe maßgeblich. So konnten beispielsweise die Jugendlichen in verschiedenen Volksschulen untergebracht werden. Zahlreiche namhafte Großsponsoren, allen voran die Wiener Städtische Versicherung und der Energiekonzern Lukoil, sorgten zusätzlich für die finanzielle Unterstützung dieses Großprojektes.
Die nächsten Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerbe finden übrigens im Jahr 2020 in Traiskirchen in Niederösterreich statt.
Die österreichische Feuerwehrjugend
Die Feuerwehrjugend ist eine außerschulische Jugendgemeinschaft und ein integrierter Bestandteil der österreichischen Feuerwehr. In ganz Österreich, von Vorarlberg bis ins Burgenland, gibt es Jugendgruppen. Mit rund 26.000 Mitgliedern ist die Feuerwehrjugend eine der größten Jugendorganisationen in Österreich. Egal ob Mädchen oder Bursche, egal ob aus der Großstadt oder vom Land: Alle Jugendlichen, die in ihrer Freizeit etwas Sinnvolles tun möchten, die Freundschaft und Teamgeist erleben möchten, sind herzlich willkommen.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der engagierten Mädchen und Burschen stets gestiegen. So können die Feuerwehren beruhigt in die Zukunft blicken, auch wenn aufgrund des gesellschaftlichen Wandels und der immer größer werdenden Freizeitangebote stets nachjustiert und nachgeschärft werden muss.
Bei der Feuerwehrjugend lernen Jugendliche alle wichtigen Grundbegriffe rund um Brandbekämpfung, Gerätekunde, Erste Hilfe, Zivilschutz und vieles mehr. Kurz gesagt: alle wichtigen feuerwehrtechnischen Belange, die die Jugendlichen spielerisch auf die späteren Aufgaben bei der Feuerwehr vorbereiten.
Feuerwehrjugend heißt nämlich: Vorbereitung auf den aktiven Feuerwehrdienst, aber natürlich noch keine „echten“ Einsätze.
Ein besonders großer Wert wird bei der Feuerwehrjugend auf Freundschaft und soziale Kompetenz bei Sport und Spiel gelegt. Bei den Leistungsbewerben können wettkämpferische Ambitionen ausgelebt und die erworbenen Kenntnisse unter Beweis gestellt werden. Action und jede Menge Spaß sind bei Jugendlagern, gemeinsamen Ausflügen und vielen anderen Aktivitäten garantiert.
Abschließend dürfen wir uns bei den Organisatoren bedanken! Es war ein tolles Erlebnis! Herzliche Gratulation auch an alle Mannschaften zu den grandiosen Leistungen und vor allem den weiteren Kärntner Mannschaften zu den tollen Ergebnissen!
Quellen: Österr. Bundesfeuerwehrverband, FF Hermagor
Fotos: FF Hermagor – Rene Pettauer, ÖBFV – Sticker, ÖBFV – Berger, ÖBFV – Fink, ÖBFV – Meier